Philosophisches Seminar am Domplatz
Die Lage zwischen Domplatz und dem Grün an dem kleinen Fluss Aa veranlasste uns, den früher als Wirtschafts-Hof gestalteten Außenraum vor dem Gebäude als einen kleinen ruhigen Stadtplatz auszubilden mit dem Eingang zum neuen Philosophikum am unteren Ende. Mit dem langgestreckten Neubau-Riegel entsteht ein markanter wohlproportionierter öffentlicher Raum, dessen Boden sich über die gesamte Fläche als breite Stufenrampe ergießt. Das Einfügen des Bauwerks in die Umgebung war uns besonders wichtig. So nimmt der Neubau engen Bezug auf zum Gegenüber, dem Fürstenberghaus, indem er den Maßstab, die Traufhöhe und die westliche Abschlusskante aufgreift. Und auch mit der Materialität des ortsüblichen Ziegels und der darauf aufgebrachten Schlämme, die farblich dem ortsüblichen Sandstein angepasst ist, ist ein sehr moderner Neubau entstanden, der sich als Teil des Münsteraner Stadtkerns sehr gut einfügt und diesen an dieser zentralen Stelle repariert. Das Gebäude, in das einen teils denkmalgeschütztem Altbau integriert ist, wird durch den Neubau zu einer Einheit zusammengefasst, verbunden durch eine Halle als Fuge. Dieser einheitliche Charakter wird ebenfalls durch die Materialität gestärkt, mit der Schlämme aus einem hellen sandfarbenen Kalk-Zement-Mörtel, mit dem die massiven Altbauwände aber auch das Ziegelmauerwerk des Neubaus überzogen wurde. Dabei schimmert der rötliche Ziegel ein wenig durch die Schlämme hindurch, wobei die orangene Ziegelfarbe ins Grauviolette verändert wird. Die Wände der innen liegenden Flure des Altbaus und der Bibliothekshalle wurden entsprechend behandelt.
1.Preis Wettbewerb Auszeichnung Guter Bauten 2017 des BDA Münster-Münsterland Deutscher Ziegelpreis 2019